KING VIDOR: THE CROWD

Wie viele andere versucht John Sims sein Glück in New York City – der Metropole mit ihren Massen von Arbeitern, Passanten, Autos und Wolkenkratzern. Die Stadt ist dabei nicht nur ein Ort von Verheißung, Vergnügen und Kultur, sich aus the crowd abzuheben kann den Aufstieg zu Wohlstand und Macht bedeuten, aber ebenso gut in den Ruin führen ..

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2006

Geboren am 4. Juli des Jahres 1900 – John Sims leitet aus seinem Geburtsdatum ab, dass das Schicksal Großes mit ihm vorhaben muss. Wie viele andere versucht er sein Glück in New York City – der Metropole mit ihren Massen von Arbeitern, Passanten, Autos und Wolkenkratzern.

Die Stadt ist dabei nicht nur ein Ort von Verheißung, Vergnügen und Kultur, sondern gleichzeitig bedrohlich und beschützend. Sich aus the crowd abzuheben kann den Aufstieg zu Wohlstand und Macht bedeuten, aber ebenso gut in den Ruin führen. Leben in New York heißt für John Sims eine langweilige Arbeit, ein wenig aufregendes Eheleben in einer normalen Wohnung und einförmige Lebensperspektive. Der Zuschauer wird in einer berühmten Kamerafahrt eine hohe Fassade hinaufgeführt, in ein unscheinbares Fenster hinein, in das riesige Büro dahinter mit seinen unzähligen Schreibtischen bis zum Tisch des Angestellten Nummer 137.

Der Kampf von John Sims gegen die eigene Gesichtslosigkeit ist das Thema dieses Films – nicht wie üblich umgesetzt als ein großes Melodram mit tiefen Gefühlen, bösen Intrigen und einem armen verkannten Genie, das am Ende die Welt erobert. Vielmehr zeigt King Vidor das alltägliche Miteinander in der Familie – bissig, fröhlich, bitter, sarkastisch – und zeichnet ein exaktes Bild der sozialen Situation der anonymen Angestellten. Im detailliert aufgefächerten Alltag »gleicht THE CROWD viel mehr einem modernen Beziehungs- und Sozialdrama, als einer Stummfilmtragödie. Johnny ist ein Tagträumer, ein Tunichtgut, der sich darauf verlässt, dass eine höhere Macht ihm das Glück zufallen lässt.« (Janis El-Bira).

Für den Regisseur King Vidor war THE CROWD, der einen intensiven Einblick in das Leben einer Großstadt der 20er Jahre liefert, nach einer längeren Schaffenspause die triumphale Rückkehr auf die Leinwand, die zur ersten seiner insgesamt fünf Oscar-Nominierungen führte. THE CROWD wurde durch seine geschliffene Kritik am american dream zu einem Meilenstein des Stummfilms – »einer der wichtigsten amerikanischen Filme der zwanziger Jahre.« (Reclams Filmführer)

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2006

KING VIDOR: THE CROWD

USA 1927, sw, Regie: King Vidor

Buch: King Vidor, Harry Behn, John V. A. Weaver, Kamera: Henry Sharp

mit: Eleanor Boardman, James Murray, Bert Roach, Estelle Clark, Daniel G. Tomlinson, Dell Henderson

METROPOLIS

In der futuristischen Stadt Metropolis gibt es zwei Klassen, die Reichen und Mächtigen, die hoch oben residieren mit paradiesischen 'Ewigen Gärten', und die Arbeiter, die unter der Stadt schuften und hausen, wo es keine Sonne und Freude gibt ..

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2006

Im Mittelpunkt dieses Stummfilmklassikers steht die futuristische, titelgebende Stadt Metropolis. Ihr Erbauer, Joh. Fredersen, hat als das 'Hirn' der Stadt von seinem 'Neuen Turm Babel' aus sämtliche Fäden in der Hand, die absolute Kontrolle. Für Fredersen sind Menschen nur noch Teil der Arbeitsmaschine, nur noch Hände, die sein Werk zur Perfektion bringen und aufrechterhalten sollen. Die Bevölkerung von Metropolis lebt in einer streng getrennten Klassengesellschaft: die Arbeiter schuften unter der eigentlichen Stadt und wohnen in unterirdischen Massenunterkünften, wo es keine Sonne gibt und keine Freude. Die Reichen und Mächtigen residieren hoch über dem Boden von Metropolis, ihre Söhne leben ebenfalls in einer Art eigenen Stadt mit dem 'Haus der Söhne', den Universitäten, einem gigantischen Stadion und den paradiesischen 'Ewigen Gärten', wo die schönsten Mädchen 'gezüchtet' werden wie kostbare Blumen.

Zum Konflikt kommt es, als sich der Sohn des Herrn von Metropolis, Freder Fredersen, in die engelsgleiche Maria verliebt, ein Arbeitermädchen, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt. Maria aber soll auf Befehl des Herrschers Joh. Fredersen ausgeschaltet werden; er beauftragt den Erfinder Rotwang,einen teuflischen Plan umzusetzen ..

Beeindruckend und visionär an diesem Film von Fritz Lang sind vor allem die Bauten: Eine gigantische Zukunftsstadt wird entworfen, der Mensch er-scheint nur noch als Anhängsel der Maschine. Groß-artig ist Brigitte Helm in einer Doppelrolle: als Arbeiterin Maria und als eine von den Herrschenden entworfene Roboterfrau.

»Das Pendel in METROPOLIS zeigt nur zehn Stun-den an, die Stunden der Arbeit. Dieser Rhythmus be-stimmt das Leben in der ganzen Stadt. Die freien Menschen von Metropolis tyrannisieren die Sklaven, die als eine Art Nibelungen der Großstadt in den Tie-fen der Erde bei ewigem (elektrischem) Tageslicht hausen. Im simplen Räderwerk dieser Republik fehlt nur das Herz, das Gefühl, das so feindliche Extreme versöhnen kann.« (Luis Buñuel, 1927)

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2006

METROPOLIS

Deutschland 1925-1926, sw, Regie: Fritz Lang

Drehbuch: Thea von Harbou, Kamera: Karl Freund, Günther Rittau, Bauten: Otto Hunte, Erich Kettelhut, Karl Vollbrecht

mit: Gustav Fröhlich, Brigitte Helm, Heinrich George, Rudolf Klein-Rogge, Alfred Abel, Fritz Rasp

DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM

Wegeners Film war einer der größten Erfolge der deutschen Stummfilmproduktion, dessen von Jugendstil und Expressionismus bestimmte Bild- und Dekorgestaltung bis heute beeindrucken. Hans Poelzig baute dafür eine mittelalterliche Märchenwelt, die zum Vorbild für andere deutsche Stummfilme werden sollte: Enge verwinkelte Gassen mit windschiefen Häusern, kaum gerade Linien, nur Schrägen, Winkel, die die Perspektive verzerren und das Auge verwirren ..

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2006

Im 16. Jahrhundert: Rabbi Loew, geistlicher Führer der jüdischen Gemeinschaft in Prag, ein Magier und Meister der schwarzen Kunst, haucht einer Lehmstatue Leben ein. Der Koloss rettet dem Kaiser das Leben, worauf dieser ein Dekret widerruft, das die Vertreibung der Juden aus Prag verordnet. Als sich der Golem infolge einer verhängnisvollen Konstellation der Gestirne gegen seinen Schöpfer auflehnt, bricht ein kleines Mädchen seine Lebenskraft ..

Wegeners Film war einer der künstlerisch wie geschäftlich größten Erfolge der deutschen Stummfilmproduktion, dessen außergewöhnliche, von Jugendstil und Expressionismus bestimmte Bild- und Dekorgestaltung bis heute nichts von ihrer suggestiven Wirkung eingebüßt hat.

»Hans Poelzig baute eine mittelalterliche Märchenwelt, die zum Vorbild für zahlreiche deutsche Stummfilme werden sollte. Man sieht enge verwinkelte Gassen mit windschiefen Häusern. Es gibt kaum gerade Linien, nur Schrägen, Winkel, die die Perspektive verzerren und das Auge verwirren.« (Reclams Filmführer)

Die vom Münchner Filmmuseum aufwändig restaurierte und vollständig viragierte Fassung erlebte 2002, mit neuer Musik von Aljoscha Zimmermann, bei arte ihre Weltpremiere.

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2006

DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM

Deutschland 1920, sw, Regie: Paul Wegener

Drehbuch: Henrik Galeen, Paul Wegener nach dem Roman »Der Golem« von Gustav Meyrink, Kamera: Karl Freund, Bauten: Hans Poelzig

mit: Paul Wegener, Albert Steinrück, Otto Gebühr, Lothar Müthel, Loni Nest, Grete Schroedter, Hanns Sturm, Ernst Deutsch, Max Kronert, Lyda Salmonova

NEGERLÄNDER SPEZIAL
STUMMFILMKONZERT & KURZFILMÜBERRASCHUNG

Die Negerländer spielen seit 1984 im Bereich Jazz/Avantgarde/Neue Musik mit außergewöhnlichen Besetzungen und Konzepten in ganz Europa. Das Programm besteht aus Eigenkompositionen, bei denen sich leidenschaftliche Improvisation und ausgefeilte, gewitzte Arrangements die Waage halten. Durch die Bandbreite des eingesetzten Instrumenta­riums entstehen kollektive Klangbilder, die von meditativer Intensität bis zu tanzbarem »Groove« reichen.

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2006

»Drei Bläser und Schlagzeug? Kann es mit dieser Besetzung ein spannendes Konzert geben? Es kann! Eine richtige Jazzband? Ja, wenn man als Jazzband eine Gruppe von Musikern versteht, die eine unbändige Spielfreude zeigen, die sich gegenseitig an- und befeuern, die ihre Instrumente virtuos beherrschen und die Zuhörer zum Jubeln bringen. Und das ganz ohne elektronische Verstärkung.« (BBR) Ein Schwerpunkt der Musik der Regensburger Gruppe »Die Negerländer« liegt seit Jahren auch in der Vertonung von Stummfilmklassikern. Zu den folgenden Stummfilmen hat die Band bislang Soundtracks komponiert und diese jeweils bei der »Regensburger Stummfilmwoche« uraufgeführt: Buster Keaton: THE GENERAL, Buster Keaton: OUR HOSPITALITY, Douglas Fairbanks: DER DIEB VON BAGDAD, Ernst Lubitsch: DIE PUPPE, Fritz Lang: DER MÜDE TOD.

Zur Vertonung von Buster Keaton's DER GENERAL schreibt das Nürtinger Tagblatt: »An die fünfzig Mal haben die Erzmusikanten den Film schon eingespielt, kein Wunder also, dass auch filmische Feinheiten mit präzis servierten Effekten gekoppelt sind. Hörspielreif erklangen Blitz, Donner und Regen, selbst dem Grizzlybären wurde ein naturtrüber Sound verpasst. Neben diesen akustischen Gags imponierte jedoch die ungekünstelte Vitalität der auskomponierten Bläserpassagen. Unmittelbar aus dem Bauch, wie gerade erst erfunden, strömten die Sätze, kamen geradlinig und direkt aus den Röhren. Schnörkellose Musik, wuchtig und massig in der Tenor- und Basslage, ohne Zugeständnis an geschleckte Hörgewohnheiten, echt und ehrlich.« Bei der diesjährigen »Stummfilmwoche« bieten »Die Negerländer« in der ersten Hälfte des Abends ein Stummfilmkonzert an, in der zweiten werden sie zu einem kürzeren Stummfilmklassiker musikalisch improvisieren.

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2006

NEGERLÄNDER SPEZIAL
STUMMFILMKONZERT & KURZFILMÜBERRASCHUNG

Heinz Grobmeier (sax, cl, perc)
Bertl Wenzl (sax)
Norbert Vollath (sax, b-cl)
Roland HH Biswurm (dr)

ROBERT SIODMAK: MENSCHEN AM SONNTAG

Der Film wirkt wie ein frühes Manifest der Nouvelle Vague, wie ein Aufbegehren gegen das Erzählkino: Unkonventionelle, überraschende, in dokumentarischer Manier gedrehte Bilder von Menschen, Orten und Stimmungen in Berlin, ein Film, der den Augenblick, das Hier und Jetzt feiert ..

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2006

MENSCHEN AM SONNTAG ist einer der letzten deutschen Stummfilme und zugleich der schönste, der charmanteste, der modernste. Berlin im Sommer 1929. Vier junge Leute machen einen Sonntagsausflug ins Grüne, an den Wannsee. Sie planschen im Wasser und fahren im Tretboot, sie gehen spazieren und hören Grammophon, sie necken sich, sie lieben sich und gehen wieder auseinander. Eine Allerweltsgeschichte und doch unvergeßlich, bezaubernd in ihrer spielerischen Leichtigkeit; ein Geniestreich einer Gruppe von jungen Filmemachern, hergestellt mit wenig Geld und großer Begeisterung.

MENSCHEN AM SONNTAG wirkt wie ein frühes Manifest der Nouvelle Vague, wie ein Aufbegehren gegen die ausgetreten Pfade des alten Erzählkinos, wie ein Befreiungsschlag: An die Stelle von Stars und eingeübten Bewegungen treten Laiendarsteller und ein unverbrauchtes Spiel. Die eleganten Kamerafahrten durch Studiokulissen sind hier ersetzt durch unkonventionelle und überraschende, in dokumentarischer Manier gedrehte Bilder von Menschen, Orten und Stimmungen in Berlin. Der berühmte Kameramann Eugen Schüfftan photographiert die Gesichter gegen den Himmel und schafft den Eindruck von Grenzenlosigkeit und Zuversicht. MENSCHEN AM SONNTAG feiert den Augenblick, das Hier und Jetzt. Ein melancholischer Grundton ist dabei aber stets präsent, denn die Erlebnisse und Stimmungen sind flüchtig und nicht von Dauer, die Gefühle kommen und gehen.

Neben Schüfftan sind fünf Anfänger an dem Film beteiligt, die allesamt große Karrieren in Hollywood vor sich haben: die Regisseure Robert Siodmak und Edgar G. Ulmer, die Drehbuchautoren Curt Siodmak und Billie Wilder, der Kameraassistent Fred Zinnemann.

Schon den zeitgenössischen Kritikern ist bewußt, dass sie es hier mir einem ganz besonderen Werk zu tun haben: »Ein Film, der so viele schöne Bilder und Momente enthält wie ein Dutzend hundertmal teurerer Industriefilme nicht.« (Erich Kästner, Neue Leipziger Zeitung)

Herbert Ihering fragt: »Was ist das Besondere? Die zauberhafte Leichtigkeit des Bildflusses, musikalischer als in allen Tonfilmen? Der Humor, die Einfälle, die Frische, die Unbekümmertheit, die Spielfreude? Das Besondere ist, daß – vielleicht von selbst, vielleicht unbeabsichtigt – dieser Film zur ursprünglichen Geste zurückkehrt.« (Berliner Börsen-Courier)

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ROBERT SIODMAK: MENSCHEN AM SONNTAG

Deutschland 1928-29, sw, Regie: Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer

Buch: Billy Wilder nach einer Buchvorlage von Curt Siodmak, Kamera: Eugen Schüfftan

mit: Brigitte Borchert, Christl Ehlers, Erwin Splettstößer, Wolfgang von Waltershausen, Annie Schreyer

HAROLD LLOYD: SAFETY LAST

Harold Lloyd spielt Harold, den Jungen vom Lande, der in der großen Stadt sein Glück machen will. Zurück bleibt das Mädchen Mildred, das er durch Macht und Reichtum zu beeindrucken versucht. Obwohl das Leben als kleiner Verkäufer in einem Warenhaus mühsam ist und das Fortkommen langsam, präsentiert sich der Junge in den Briefen nach Hause als Senkrechtstarter. Doch das Lügengebäude gerät ins Wanken, als Mildred zu Besuch in die Stadt kommt ..

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2006

Harold Lloyd spielt Harold, den Jungen vom Lande, der in der großen Stadt sein Glück machen will. Zurück bleibt das Mädchen Mildred, das er durch Macht und Reichtum zu beeindrucken versucht. Obwohl das Leben als kleiner Verkäufer in einem Warenhaus mühsam ist und das Fortkommen langsam, präsentiert sich der Junge in den Briefen nach Hause als Senkrechtstarter. Doch das Lügengebäude gerät ins Wanken, als Mildred zu Besuch in die Stadt kommt. Aus Angst vor Entlarvung wächst Harold über sich hinaus. SAFETY LAST hat Harold Lloyd unsterblich gemacht. Hollywoods erfolgreichster Komiker der 20er Jahre schuf mit dieser atemberaubenden »thrill-comedy« ein Meisterwerk, dessen Schlußsequenz sich in das Gedächtnis jedes Zuschauers eingräbt: Das Bild von Harold, der an einem Uhrzeiger hängt, während unter ihm eine Straßenschlucht gähnt, ist eine Ikone der Filmkunst.

»In den Filmen von Harold Lloyd geht es immer wieder um die Bewährung des schmächtigen Jungen mit der großen runden Hornbrille, der erst noch zeigen muß, was in ihm steckt. Er tut das mit Cleverness und Charme und widerlegt den Eindruck vom Anfang, er sei naiv und ungeschickt. Sein unbedingtes Streben nach Anerkennung und Wohlstand machen dabei den Jungen zu einem kleinbürgerlichen Helden, der für sich den american dream verwirklichen will ..

Einmalig ist SAFETY LAST nicht wegen seiner Geschichte. Vielmehr faszinieren die perfekte Beherrschung der filmischen Mittel, das Timing und der visuelle Einfallsreichtum des Teams um Lloyd. Die früher geübte Kritik, Lloyds Gags seien mechanisch, ist falsch und der Vorwurf mangelnder Intellektualität und des Schielens auf die Gunst des Publikums deplaziert. Neben Chaplin und Keaton ist Harold Lloyd der 'Third Genius' des amerikanischen Stummfilms.« "www.stummfilmkonzerte.de)

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HAROLD LLOYD: SAFETY LAST

USA 1923, Regie: Fred Newmeyer, Sam Taylor

Drehbuch: Hal Roach, Sam Taylor, Tim Whelan, Kamera: Walter Lundin

mit: Harold Lloyd, Mildred Davis

MUTTER KRAUSENS FAHRT INS GLÜCK

Der erste deutsche Film, der das Proletariat auf der Leinwand zeigt, eine von Pathos befreite Darstellung einzelner Typen, wie auch des Elends zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ..

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»Im Wedding, dem Arbeiterviertel Berlins, ist die sozialkritische Geschichte um Mutter Krause und ihre Familie angesiedelt. In ärmlichen Verhältnissen leben sie, ihre Tochter Erna und ihr Sohn Paul in einer kleinen Wohnung, die sie sich noch mit dem Schlafburschen, einem Ganoven, und dessen Braut Friede, einer Prostituierten, teilen müssen. Mutter Krause arbeitet als Zeitungsverkäuferin. Eines Tages lernt Erna auf dem Rummelplatz die Liebe ihres Lebens, den Bauarbeiter Max, kennen. Durch ihre Liebe gewinnt Erna eine Reife, die auch den Schlafburschen auf sie aufmerksam werden läßt. Seinen Annäherungsversuch weist Erna energisch zurück. Als der Schlafbursche endlich seine Friede heiratet, wird in der kleinen Wohnung ein großes Fest gefeiert.

Mutter Krause plagen aber ganz andere Sorgen: Ihr Sohn Paul hat zwanzig Mark aus ihrer Zeitungskasse gestohlen und mit seinen Kumpels versoffen. Plötzlich wird aus der Feier im Wohnzimmer bitterer Ernst. Der Schlafbursche behauptet Max gegenüber, er hätte etwas mit dessen Erna gehabt, worauf Max wutentbrannt die Wohnung verläßt. Die Ereignisse spitzen sich zu, als der Schlafbursche Paul überredet, bei einem Einbruch mitzumachen, damit er seiner Mutter das Geld zurückzahlen könne. Doch der Einbruch geht schief, der Schlafbursche und Paul werden verhaftet. Über dieses Unglück versinkt Mutter Krause in so tiefe Trauer, daß sie beschließt, ihrem Leben ein Ende zu machen – langsam dreht sie den Gashahn auf …« (www.murnau-stiftung.de)

»Mit MUTTER KRAUSENS FAHRT INS GLÜCK erscheint zum ersten Mal in einem deutschen Film das Proletariat auf der Leinwand, von dessen Elend zur Zeit der Weltwirtschaftskrise der Film erzählt. Dabei gelingt Phil Jutzi sowohl die überzeugende und von Pathos befreite Darstellung einzelner Typen, wie auch des Milieus. In der Frankfurter Zeitung von 28. Januar 1930 schreibt Siegfried Kracauer über Regisseur Piel Jutzi, er habe 'nicht wie andere den Russen nur die Äußerlichkeiten abgeguckt, sondern wirklich von ihnen gelernt. Seine Straßen-, Häuser- und Hofaufnahmen sind großartig, seine Übergänge sachlich begründet.'« (www.35millimeter.de)

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Mi 16.08.

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2006

MUTTER KRAUSENS FAHRT INS GLÜCK

Deutschland 1929, sw, Regie: Phil Jutzi

Drehbuch: Willy Döll nach Erzählungen von Heinrich Zille, Kamera: Phil Jutzi, Bauten: Carl Haacker, Robert Scharfenberg

mit: Gerhard Bienert, Friedrich Gnass, Vera Sacharowa, Alexandra Schmitt, Ilse Trautschold, Fee Wachsmuth

Aljoscha Zimmermann (München)

Piano

Wenn stumme Bilder singen, dann ist das oft das Werk von Aljoscha Zimmermann. Über 300 Filmmusiken hat er zu Klassikern des Stummfilms komponiert und durch seine Neuvertonungen diesen Filmklassikern eine neue emotionale Tiefe geben. In alle Metropolen der Welt wird er eingeladen, um seine Kompositionen live vorzutragen; viele Stummfilm-DVD-Ausgaben sind mit seiner Musik erschienen.

»Zimmermann liefert mehr als nur einen anonymen Soundtrack, er liefert die Atmosphäre gleich mit.« (www.filmforen.de)

KING VIDOR: THE CROWDMETROPOLISDER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM

Freddie Granzer (Regensburg)

Multiinstrumentalist

Seit Jahren ist Freddie Granzer, ob am Klavier oder mit der Geige oder ganz ungewöhnlichen anderen Instrumenten, Gast der »Regensburger Stummfilmwoche«. Der Musiker, der hierzulande insbesondere durch das Avantgarde-Duo »Lyromantgarde« bekannt ist, widmet sich filmmusikalisch am liebsten Werken, bei denen der dokumentarische oder der stilistisch-innovative Aspekt im Vordergrund steht. Unter anderem vertonte er für die »Regensburger Stummfilmwoche« bereits die Filme GEHEIMNISSE EINER SEELE, DER ANDALUSISCHE HUND, NANUK, DER ESKIMO und DAS BLUT EINES DICHTERS.

MENSCHEN AM SONNTAG

Rainer J. Hofmann (Regensburg)

Multiinstrumentalist

Schon viele Male war der geniale Regensburger Musiker Rainer J. Hofmann in den letzten Jahren für die »Regensburger Stummfilmwoche« tätig und immer hat er es verstanden, 'seinen' Stummfilmabend mit ungewöhnlichen Klangwelten zu einem wunderbaren Konzert zu machen. Nachdem er bislang in erster Linie 'schwere' Stoffe – u.a. FUHRMANN DES TODES, HAMLET, DER BERG DES SCHICKSALS – bearbeitete, wird er 2006 erstmals mit einer Komödie konfrontiert: SAFETY LAST, ein Klassiker des amerikanischen Stummfilms, wird sicherlich mit einem unverwechselbaren Hofmann-Touch ausgestattet werden.

HAROLD LLOYD: SAFETY LAST

Richard Kattan (Regensburg)

Akkordion

Richard Kattan, im realen Leben Fahnenfabrikant, im ehrenamtlichen Vorsitzender des Arbeitskreises Film und im wahren leidenschaftlicher Musiker, wird auch heuer wieder in die Akkordeontasten greifen, um der Heinrich-Zille-Adaption MUTTER KRAUSENS FAHRT INS GLÜCK jene Berliner Hinterhof-Wehmut zu verleihen, die nur ein Akkordeon leisten kann.

In den letzten Jahren hat Richard Kattan für die »Regensburger Stummfilmwoche« so unterschiedliche Filme wie PANZERKRUZER POTEMKIN, Karl Valentins DER SONDERLING, Kurzfilmkomödien mit Laurel & Hardy oder F.W. Murnaus TARTÜFF begleitet.

MUTTER KRAUSENS FAHRT INS GLÜCK

Die REGENSBURGER STUMMFILMWOCHE bedankt sich
bei all den fleißigen Helferinnen und Helfern,
den Anzeigenkunden und Partnern.