VARIETÉ

Boss Huller wird aus dem Gefängnis entlassen und von seiner Familie erwartet. Huller hat nach einem Unfall den Abstieg vom umfeierten Artisten zum Betreiber einer heruntergekommenen Jahrmarktsbude auf St. Pauli hinter sich. Die junge verführerische Tänzerin Berta-Marie scheint ihm den Weg zurück ins Rampenlicht ermöglichen zu können ..

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2009

Boss Huller wird aus dem Gefängnis entlassen und von seiner Familie erwartet – vor Jahren hatte er seinen Rivalen um die Gunst einer exotischen Schönheit ermordet. In Rückblenden erfahren wir, wie das Verhängnis seinen Lauf nahm: Huller hat nach einem Unfall den Abstieg vom umfeierten Artisten zum Betreiber einer heruntergekommenen Jahrmarktsbude auf St. Pauli hinter sich. Die junge verführerische Tänzerin Berta-Marie scheint ihm den Weg zurück ins Rampenlicht ermöglichen zu können. Boss Huller verlässt Frau, Kind und Bude und wird mit seiner Geliebten am renommierten Berliner Wintergarten engagiert. Ihr Partner wird der Trapezartist Artinelli, der ebenfalls Gefallen an seiner Kollegin findet. Die Glanznummer der Trapezkünstler ist der Salto mortale. Vor dem Hintergrund des Eifersuchtsdramas entfaltet sich diese Attraktion tatsächlich zu einem Spiel auf Leben und Tod.

Der innovative Kameramann Karl Freund fängt die Trapezszenen am Originalschauplatz unter der Sternenkuppel des Wintergartens auf revolutionäre Weise ein. Ein Jahr zuvor setzte er in "Der letzte Mann" erstmals seine "entfesselte Kamera" ein – und nun erleben die Zuschauer durch die dynamischen Kamerafahrten eine Premiere der spektakulären Perspektiven aus der Sicht der Zirkusartisten. Die aktuelle Handlung ist dabei im Stil der Neuen Sachlichkeit gehalten, während die Rahmenhandlung starke expressionistische Züge hat. Dazu kommen noch fast dokumentarische Elemente mit Aufnahmen der verkehrsreichen Friedrichstraße bei Nacht oder Zirkusnummern anderer Artisten. Varieté ist ein "optisch virtuos gestaltetes Stummfilm-Kammerspiel" (Lexikon des Internationalen Films) und wurde so zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahres 1925 und einem Exportschlager der Ufa.

Für den Regisseur E.A. Dupont bedeuteten die Dreharbeiten eine Rückkehr in die eigene Geschichte – er verarbeitete seine Erfahrungen als Leiter eines Varietés in Mannheim, ohne nochmals dessen Pleite erleben zu müssen. Der Hauptdarsteller Emil Jannings erlangte unter anderem durch diesen Film seinen Status als damals "Bester Schauspieler der Welt" und erhielt 1929 auch den allerersten Oscar als bester Hauptdarsteller.

Do 13.08.

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2009

VARIETÉ

E.A. Dupont, Deutschland 1925, sw, 2228 m,112 min

Buch: Leo Birinski; E.A. Dupont, Buchvorlage: Felix Holländer nach dem Roman "Der Eid des Stephan Huller"

Kamera: Karl Freund; Carl Hoffmann, Optische Spezialeffekte: Ernst Kunstmann, Bauten: Alfred Junge; Oskar Friedrich Werndorff

DarstellerInnen: Georg Baselt, Emil Jannings, Maly Delschaft, Lya de Putti, Warwick Ward, Georg John, Kurt Gerron, Charles Lincoln, Alice Hechy, Paul Rehkopf, Trude Hesterberg, Die 3 Codonas, Rastelli

Kopie: Transit, München

DIE AUSTERNPRINZESSIN

+ Vorfilm: DIE IDEALE GATTIN

DIE AUSTERNPRINZESSIN

Die verwöhnte Tochter des schwerreichen Austernkönigs Quaker hat sich in den Kopf gesetzt, einen richtigen Adeligen zu heiraten, den ihr der Herr - er such Prinz Nucki aus -, völlig verarmt, aber mit Standesbewusstsein ausgestattet. Dieser schickt zum arrangierten Rendezvous seinen Kammerdiener ..

DIE IDEALE GATTIN

Der vermutlich erste Film, bei dem der jugendliche Ernst Lubitsch mitwirkte - als Schauspieler in der Rolle des "Krispin, Heiratsvermittler für penible Herrn". - Eine absolute Rarität!

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2009

DIE AUSTERNPRINZESSIN

Die verwöhnte Tochter des schwerreichen Austernkönigs Quaker hat sich in den Kopf gesetzt, einen richtigen Adeligen zu heiraten, den ihr der Herr - er such Prinz Nucki aus -, völlig verarmt, aber mit Standesbewusstsein ausgestattet. Dieser schickt zum arrangierten Rendezvous seinen Kammerdiener. Der Weg zum Happy End ist von wilden Verwirrspielen und Entgleisungen geprägt, und Ossi Oswalda als Austernprinzessin tobt sich »als Spezialistin im Trunksuchtsheilverfahren, als Boxerin und liebende Braut aus (...), auch der Foxtrott-Bazillus erscheint leibhaftig auf der "Bildfläche"«.

Dieses mit viel Bildwitz und Tempo inszenierte Lustspiel setzt dem alten europäischen Adel, der seine besten Zeiten hinter sich hat, den neuen amerikanischen Geldadel entgegen. Ernst Lubitschs Film "hat die Leichtigkeit und Eleganz einer Operette; die Massenszenen sind virtuos inszeniert und haben die Bissigkeit einer Satire. Lubitsch bringt das Publikum nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Staunen über die visuelle Opulenz und wunderbare filmische Einfälle."

DIE IDEALE GATTIN

Der vermutlich erste Film, bei dem der junge Ernst Lubitsch mitwirkte - als Schauspieler in der Rolle des "Krispin, Heiratsvermittler für penible Herrn". - Eine absolute Rarität!

Do 13.08.

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Fr 14.08.

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Sa 15.08.

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2009

DIE AUSTERNPRINZESSIN

Ernst Lubitsch, Deutschland 1919, sw, 61 min

Buch: Hanns Kräly, Ernst Lubitsch, Kamera: Theodor Sparkuhl, Bauten: Kurt Richter,

DarstellerInnen: Ossi Oswalda, Viktor Janson, Curt Bois, Harry Liedtke, Julius Falkenstein

Kopie: Transit Film, München

DIE IDEALE GATTIN

H.-H. Ewers, Deutschland 1913, viragiert, 444m

Buch: Hanns-Heinz Ewers, Marc Henry

DarstellerInnen: Grete Berger, Paul Biensfeldt, Ernst Lubitsch, Lyda Salmonova

Kopie: Bundesarchiv, Berlin

DAS CABINET DES DR. CALIGARI

Zwei Ereignisse versetzen im norddeutschen Städtchen Holstenwall die Bewohner in Angst und Schrecken: eine Reihe rätselhafter Morde und die Vorführung des somnambulen Mediums Cesare durch den Schausteller Dr. Caligari auf dem Jahrmarkt ..

Do 13.08.

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2009

»Zwei Ereignisse versetzen im norddeutschen Städtchen Holstenwall die Bewohner in Angst und Schrecken: eine Reihe rätselhafter Morde und die Vorführung des somnambulen Mediums Cesare durch den Schausteller Dr. Caligari auf dem Jahrmarkt. Der an einer merkwürdigen Krankheit leidende Cesare sagt den Schaulustigen die Zukunft voraus. Alan und Francis, zwei Freunde, besuchen das Zelt Caligaris und Alan wird der Tod noch vor dem Morgengrauen prophezeit. Er wird in der Tat ermordet, und sein Freund ahnt schnell, dass Dr. Caligari mit der Sache etwas zu tun haben muss. Nachdem Cesare Francis‘ Freundin Jane entführt hat wird der Verdacht zur Gewissheit: Cesare hat die Morde unter Einfluss von Caligari begangen. Caligari flieht. Francis stöbert ihn in einem Irrenhaus auf, aber es stellt sich heraus, dass Caligari dessen Direktor und selbst verrückt geworden ist.

Wienes CALIGARI ist zum Symbol einer ganzen Epoche geworden und zum Inbegriff des deutschen expressionistischen Kinos. Was den Film heraushebt, ist seine Umsetzung. Es sind die gemalten, in verzerrten Perspektiven angelegten Dekors, entworfen von Malern der Künstlergruppe "Der Sturm", die das Seelenleben der Figuren visualisieren und zur beängstigenden, alptraumhaften Atmosphäre des Films beitragen. Dies korrespondiert mit den Leistungen der Hauptdarsteller, wobei Conrad Veidt als dämonischer Typ zum Ahnherrn aller psychopatischen Mörder der Filmgeschichte wurde, über den die damalige Filmkritik schrieb: "nervenschwache Personen können Alpdrücken davon bekommen"«. (DIF)

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2009

DAS CABINET DES DR. CALIGARI

Robert Wiene, Deutschland 1919, sw, 1505m,55 min

Drehbuch: Carl Meyer, Hans Janowitz, Kamera: Willy Hameister, Bauten: Walter Reimann, Walter Röhrig

DarstellerInnen: Werner Krauß, Conrad Veidt, Lil Dagover, Friedrich Fehér, Hans Heinrich von Twardowski

Kopie: Transit Film, München

EROTIKON

Lange galt EROTIKON als verschollen. Erst in 80er Jahren wurde eine vollständige Kopie wiedergefunden, nach aufwändiger Restauration können wir nun entdecken, warum der Film bei seinem Erscheinen Kontroversen in Bezug auf die sinnliche und symbolische Bildsprache hervorrief ..

Do 13.08.

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2009

»In einer stürmischen Regennacht in der Provinz findet ein feiner Herr aus der Großstadt gastfreundliche Aufnahme in einer Bahnstation. Während der alte Eisenbahner zum Dienst muss, entwickelt sich zwischen seiner Tochter und dem Fremden eine erotisch aufgeladene Beziehung. Zurück in der Stadt , hat der Mann das Abenteuer schnell vergessen – bis eines Tages das Mädchen vor seiner Tür steht....« (Filmdienst)

Lange galt EROTIKON als verschollen. Erst in 80er Jahren wurde eine vollständige Kopie wiedergefunden (vorher gab es nur verstümmelte, von der Zensur "bereinigte" Versionen), nach aufwändiger Restauration können wir nun entdecken, warum der Film bei seinem Erscheinen durchaus Kontroversen in Bezug auf die sinnliche und symbolische Bildsprache hervorrief (z. B. die unvergessliche Verführungsszene, während es draußen regnet ). Daher ist auch die relativ einfache Handlung nicht besonders wichtig, entscheidend ist deren Umsetzung in formaler Hinsicht und die atmosphärische Dichte, die damals zu Recht fi lmische Maßstäbe setzte und auch heute noch glänzend bestehen kann.

Auch wenn es nur 13 nachgewiesene Regiearbeiten von Gustav Machaty gibt, zählt er zu den großen Stilisten des europäischen Kinos. Dass er später - in seinen Anfangsjahren Regie-Assistent von David W. Griffith und Erich von Stroheim - mit seinem Tonfilm EKSTASE 1933 filmische Tabus brach, sei hier nur am Rande erwähnt.

Do 13.08.

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2009

EROTIKON

Gustav Machaty, Tschechoslowakei 1929, ca.85 min.

Buch: Gustav Machaty, Kamera: Václav Vích Bauten: Alexander Hackenschmied, Julius von Borsody

DarstellerInnen: Ita Rina, Olaf Fjord, Karel Schleichert, Theodor Pistek, Charlotte Susa

Kopie: Narodny Filmovy Archiv, Praha

Aljoscha Zimmermann & Sabrina Hausmann (München)

Aljoscha Zimmermann (Piano)
Sabrina Hausmann (Violine)

Wenn stumme Bilder singen, dann ist das oft das Werk von Aljoscha Zimmermann. Über 400 Klassikern des Stummfi lms hat er mit seinen Partituren eine neue emotionale Tiefe gegeben. „Zimmermann liefert mehr als nur einen anonymen Soundtrack, er liefert die Atmosphäre gleich mit.“ (www.fi lmforen.de)

1973 ist Aljoscha Zimmermann aus Lettland nach Deutschland gekommen und hat als Ballett-Repetitor Fuß gefasst. Das Ballett – sowie Musiktheater, Kabarett, Chanson und Jazz – sind die Quellen seine Filmmusiken. Er selbst hat gesagt: „Und in meinem Gefühl wird jeder Film, für den ich komponiere, letztendlich ein Ballett. Oder ein Musical.“ Seine Tochter Sabrina Hausmann ist renommierte Geigerin: Ausgebildet am Richard Strauss Konservatorium in München und am Royal College of Music in London ist sie Trägerin zahlreicher Auszeichnungen und auf internationalen Bühnen zuhause – sei es als Solistin oder Erste Geige in Kammerorchestern. Seit 1992 ist Sabrina Hausmann Teil des »Aljoscha Zimmermann Ensembles«.

Vater und Tochter veredeln nicht nur zahlreiche Stummfi lm-DVD-Editionen, sondern werden auch international zu Filmfestivals eingeladen – von Paris bis Wien, Istanbul bis Moskau, Tokio bis New York. Und natürlich Regensburg.

VARIETÉDIE AUSTERNPRINZESSIN & DIE IDEALE GATTIN

Rainer J. Hofmann (Regensburg)

Multiinstrumentalist

Rainer J. Hofmann ist ein sehr vielseitiger Künstler. Er ist als Pianist, Gitarrist, Sänger, Akkordeonspieler und Komponist tätig. Seinem Publikum ist er bekannt von Auftritten des »RostMondOrchestra« und des »Trio Trikolore« sowie als kongenialer Begleiter der Theaterstücke von Josef Berlinger. Schon viele Male war der Regensburger Musiker in den letzten Jahren für die »Regensburger Stummfilmwoche« tätig, und immer hat er es verstanden, ‚seinen‘ Stummfilmabend mit ungewöhnlichen Klangwelten zu einem wunderbaren Konzert zu machen. Nachdem er zunächst in erster Linie ‚schwere‘ Stoffe – u.a. FUHRMANN DES TODES, HAMLET, DER BERG DES SCHICKSALS – bearbeitete, interpretierte er 2006 die amerikanische Komödie SAFETY LAST. In diesem Sommer hat er sich den Klassiker des expressionistischen Kinos, CALIGARI, vorgenommen. Er wird diesen frühen Horrorfilm sicherlich mit einem unverwechselbaren Hofmann- Touch ausstatten.

DAS CABINET DES DR. CALIGARI

Winfried Kraus (München)

Piano

Winfried Kraus ist schon seit über 20 Jahren ein gern gehörter Pianist bei der Regensburger Stummfilmwoche. Er hat hier Filmklassiker wie DAS CABINET DES DR. CALIGARI, NOSFERATU oder DIE WEISSE HÖLLE AM PIZ PALÜ am Klavier vertont.

Der gebürtige Oberpfälzer hat in den USA Filmmusik – u.a. am „Berkeley College of Music“ in Boston – studiert. In den 90er Jahren arbeitete er dort als Filmkomponist wie auch als Orchestrator für Elliot Goldenthal und war bei Filmmusikproduktionen für S.W.A.T., SPHERE, BATMAN & ROBIN und FRIDA beteiligt. Letztere gewann 2003 einen Oscar für die beste Filmmusik.

Als ausgezeichnetes Improvisationstalent ist Kraus sowohl in der klassischen Musik als auch im Jazz äußerst versiert. Stummfilme hat er schon an so renommierten Orten wie dem „Filmforum“ in New York und dem Amsterdamer Filmmuseum interpretiert.

EROTIKON

Die REGENSBURGER STUMMFILMWOCHE bedankt sich
bei all den fleißigen Helferinnen und Helfern,
den Anzeigenkunden und Partnern.

REWAG
Rondo Ringkachelöfen
F.X. Miller Parfümerie
KATTAN Fahnen
Fürstliches Brauhaus
Regensburger Verkehrsbetriebe